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Die Coen-Brüder

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Ist dieser Hype verdient?

Die Oscar-prämierten Filmregisseure, Produzenten und Drehbuchautoren liefern einen Hit nach dem anderen abseits vom Mainstream. U.a. Barton Fink, Fargo, The Big Lebowski, No Country for Old Men, Burn After Reading und A Serious Man Aktuell: True Grit ist 2011 für 10 Oscars nominiert!





Die Coen-Brüder Ethan und Joel drehen ungewöhnliche Filme. Dieser Aussage wird wohl jeder zustimmen können. Ob einem die einzelnen Filme (oder gar alle) gefallen ist hingegen mehr ein persönliches Phänomen.
Die Brüder und das Verbrechen
Beinahe alle ihre Filme drehen sich in irgendeiner Weise um Verbrechen. Die zentrale Motivation ihrer Charaktere ist sehr oft Geld. Häufig sind die Filme inspiriert durch die Gangsterfilme der 30er Jahre, den Film Noir der 40er und die amerikanische Kriminalliteratur dieser Zeit. Miller’s Crossing ist hierfür das perfekte Beispiel: Charaktere, wie aus einem 30er Gangsterfilm agieren in Noir-Atmosphäre, während einige Szenen und Handlungen eindeutig aus Dashiell Hammets „Rote Ernte“ stammen. Einer ihrer berühmtesten Filme – The Big Lebowski – kann gar als Verfilmung von/Parodie auf Raymund Chandlers The Big Sleep (Der Große Schlaf) angesehen werden. Jeder Lebowski Charakter lässt sich bei Chandler wiederentdecken.
Filme mit Charakter
Man wird jedoch feststellen, dass sich die Coens die Charaktere sehr zu Eigen gemacht haben. Und dies ist ohne Zweifel einer der Punkte, der ihre Filme auszeichet: ungewöhnliche, wenn nicht sogar unvergessliche Charaktere. Ob der Dude oder Walter Sobchak aus The Big Lebowski oder Anton Chigurh aus No Country for Old Men, es sind Typen, die man einfach nicht vergisst. Auch scheinen Schauspieler, die sonst mehr auf Nebenrollen festgelegt sind, von den Coens die Chance zum Glänzen zu bekommen. John Goodman zum Beispiel war nie besser als in den Filmen der Coens. Ob als besserwisserischer und politisch fragwürdiger Walter Sobchak, als freundlicher Nachbar Charlie in Barton Fink oder als Zyklop in der Odyssee-Variation O Brother Where Art Thou. Jovialer Humor und brutale Gewalt lagen stets sehr nah beieinander.
Und bist Du nicht willig so brauch ich Gewalt
Gewalt ist auch so ein Thema der Coen-Filme. Fast keiner endet ohne dass ein Charakter ein vorzeitliches, meist unangenehmes Ende findet. Diese Szenen sind oft erstaunlich explizit: Fargo enthält beispielsweise eine recht grafische Szene, in der eine Leiche in einem Shredder entsorgt wird. Die Brutalität steht im Gegensatz zur eher lyrischen Erzählweise der Filme, was ihre Wirkung noch erhöht. Allerdings wird der Einsatz von Gewalt meist durch schwarzen Humor gebrochen: so taucht in Fargo, während des shredderns die Hauptfigur, eine Polizistin, auf und versucht den Täter festzunehmen. Aufgrund des lauten Shredders versteht dieser jedoch nicht worum es geht und schaut sie nur verständnislos an. Bis sie entnervt auf das Polizeiwappen an ihrer Mütze deutet.
Wir müssen sprechen
Diese Szene kommt also ohne Dialoge aus. Allerdings sind Dialoge ansonsten ein zentraler Bestandteil aller Coen-Filme. Mal sind sie lakonisch, wie in No Country for Old Men oder Fargo, mal ausufernd, wie in The Big Lebowski. Barton Fink stellt Charaktere gegenüber, die zwar viel reden aber wenig verstehen.
Die Dialoge, ebenso wie die Charaktere und die (stets amerikanischen und wunderbar dargestellten) Szenerien wirken niemals aufgesetzt, sondern bedingen einander auf quasi organische Weise. Wenn ein Charakter einen Fremdkörper darstellt, wie Anton Chigurh in Texas oder Barton Fink in Hollywood, so ist dies stets gewollt und ein zentraler Punkt der Handlung. Die Szenerie kann gar zu einem eigenen Charakter werden, der direkten Einfluss auf die Charaktere nimmt (das Earle Hotel in Barton Fink z.B.).
Vielleicht das Beste, was man über die Filme sagen kann (auf jeden Fall das Argument, das vor allem eine Anschaffung auf DVD rechtfertigt) ist das man bei jedem neuen Ansehen der Filme etwas Neues entdecken wird.



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Jaywalker

Jaywalker : ich kannte Coen Filme noch gar nicht...lerne hier viel neues kennen

Jaywalkers letzter Hype: Olympia
08.02.2010 20:38   Gut Melden Antworten
christian

christian hat diesen Hype 1 mal als gut bewertet (1) : Super! Sehr schöner Beitrag und coole Screenshots. Ich finde Coen-Filme oft genial. Barton Fink ist sehr groß, No Country for Old Men fand ich auch sehr sehr gut und ich freue mich auf A serious man, den kenne ich nicht. Lebowski fand ich damals nett, habe aber noch nicht die nötige Reife für den Coen-stil gehabt. Das ist jetzt anders ;)
Trailer:



Was für ein Zufall, ich wusste gar nicht, dass die 25 jähriges Jubiläum haben. Einzelbesprechungen der Filme unter dem zweiten Link zum Thema.

christians letzter Hype: Pen Pineapple Apple Pen
07.02.2010 22:56   Gut Melden Antworten
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