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Vom Trend zum Hype zum Kult
Von Trends, Hypes und Kults: Ein wenig Licht im Dunkel der Begrifflichkeiten
Es ist vielleicht jedem auf den ersten Blick klar, was unter einem Trend, einem Hype und einem Kult zu verstehen ist. Geht es um die Definition dieser Begriffe beginnen jedoch langsam die Schwierigkeiten. Wo sind die Unterschiede? Wie lassen sich Trends von Hypes und von einem Kult abgrenzen?
Ich möchte hier ein wenig Licht ins Dunkel der Begrifflichkeiten bringen. Es herrscht der Glaube vor, dass aus Hypes zukünftige Trends entstehen, die dann manchmal zu einem Kult werden können.
Doch eigentlich beginnt alles mit einem Trend. Trends gibt es, wie Bäume im Wald, kaum zählbar in großer Fülle. Zu den verschiedensten Trends, die von den Trendforschern entdeckt oder von der Gesellschaft produziert werden gibt es unterschiedliche soziale Strömungen. Von Trends können alle gesellschaftlichen Bereiche betroffen sein. Doch ein Trend rechnet immer auch mit der Zukunft. Ob es durch den Trend zu einer langfristigen, nachhaltigen Entwicklung kommt oder ob daraus ein Kult entsteht, zeigt nur die Zeit.
Denn immer wieder kommt es vor, dass Trends zu vorübergehenden Hypes aufsteigen, die nach einer gewissen Zeit wieder in der Versenkung verschwinden. Wo dies passiert konnte sich der Trend nicht etablieren. Auf der anderen Seite kann ein Hype den Trend richtig bekannt machen.
Unter einem Hype versteht man einen kurzlebig aufgebauschten Medienrummel rund um bestimmte Personen, Produkte oder Ideen. Wobei kurzfristig einen dehnbaren Begriff darstellt, der von wenigen Wochen bis hin zu mehreren Jahren reichen kann. Damit ein Trend nachhaltigen Einfluss auf die Gesellschaft haben kann, muss er sich durchsetzen. Ein Hype kann dies beschleunigen. Wird die Bedeutung des Trends hingegen durch einen Hype nur aufgebauscht, dann kommt es früher oder später zu den bekannten Flops.
Wir sehen momentan zum Beispiel einen Trend zum schadstoffärmeren Automobil. Wir sprechen hier von einem Trend, da sich daraus eine gesellschaftliche Marschrichtung entwickelt hat. Ein Trend aus dem sich ein großer Hype entwickelt hat, ist die Entwicklung von Werbespielen für Unternehmen, die sich besonders im Moorhuhn-Hype zeigte.
In manchen Fällen folgt dieser Kette (Trend -Hype) nicht die unbedeutende Versenkung, sondern die Entwicklung zu einem Kult, der sich unaufhaltsam in der Gesellschaft festsetzt. Der bekannte Kultstatus kann sich auf Alles beziehen. Dabei werden die Kultobjekte häufig von einem speziellen Anhängerkreis verehrt, der mitunter sehr große ausfallen kann.
Was bedeutet der Begriff Hype für euch? Ist er positiv oder negativ besetzt?
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07.09.2008 14:20:24 alexander:
Es ist wirklich schön zu sehen, wie mein Artikel zur Diskussion anregt :).
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Ein Leben ohne Hypes ist wie ein Brunnen ohne Wasser!
alexanders letzter Hype: Metrosexualität
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07.09.2008 12:38:26 christian:
Stimmt, ich hab das Wort Produkt tatsächlich im Zusammenhang mit "Werbetreibenden/Markeninhaber" verstanden, was von Dir aber eher als Beispiel gedacht war.
Dann stimmen wir wohl ganz überein ;)
Bleibt die Frage, wie intentional oder automatisch sich ein Hype ergibt. Bei den Webhypes/Memes ist es ja oft so, dass eine Idee (/Produkt ;) von anderen aufgegriffen und weitergegeben wird (eben viral ist). Hier ist das Kopieren und Verbreiten der Idee durch andere (es sind in dem Fall ja keine wirtschaftlichen Wettbewerber) der Hype selbst. Plötzlich wird darüber berichtet und der Hype wächst und wächst, bis die Idee/das geistige Produkt sehr bekannt ist.
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Auf der Suche nach den besten Hypes!
christians letzter Hype: Pen Pineapple Apple Pen
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07.09.2008 12:38:10 Hypemasta:
Produkt-Definition bes Wiktionary:
[1] Resultat einer Fertigung / angebotene Dienstleistung [...]
Die wirtschaftliche Nutzung ist nicht ubedingt Bedingung des Produkts, auch nicht, dass es sich dabei um ein reale Entität handelt. Es ist nur ein Wort, als Platzhalter für alles, was Deine Phantasie sich vorstellen kann.
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Hypemastas letzter Hype: Weihnachtseinkauf im Sommer (Nordhalbkugel!)
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07.09.2008 12:37:48 christian:
Hallo Joe,
schöne Beschreibung! Als Definition von Hype habe ich oft die negative Auslegung des Begriffes gehört. Ich denke aber, dass der Begriff wirklich vielseitiger ist. Nicht nur im betriebswirtschaftlichen und Marketing-Sinn. Viele Dinge werden gehyped, bei denen keiner einen monetären Nutzen hat. Es geht einfach um die Freude am Hypen. Spaß am Verbreiten neuer Nachrichten, neuer Produkte oder Kuriositäten. Das ist viel mehr als Werbung - es geht um das Teilen einer Erfahrung. Das ist kein Betrug. Ich glaube, dass die Definition des Wortes Hypes sich in der letzten Zeit sehr verändert hat. Das negative schwingt oft mit, ist aber eben nur ein Teil des Phänomens Hype. Du siehst den Begriff Hype speziell auf Produkte gemünzt. Was ist mit den webhypes, hinter denen sich kein Produkt verbirgt und den sogenannten Memen? Oder gilt die von Dir erwähnte Definition von Hype noch und der Begriff wird immer öfter falsch bzw. anders verwendet? Eine spannende Frage, danke für Deinen ausführlichen Beitrag.
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christians letzter Hype: Pen Pineapple Apple Pen
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07.09.2008 12:37:26 Hypemasta:
Das Positive an einem Hype ist das schnelle Bekanntmachen von Dingen. Heute kann man sich es nicht mehr leisten, alleine auf die Qualität seiner Produkte zu
vertrauen, da nahezu jede Innovation innerhalb von drei Monaten von Wettbewerbern kopiert werden kann. Eine rasche Identifizierung der Sache mit der eigenen
Marke ist nötig, um auch den Ertrag einer Idee einfahren zu können. Ein Hype ist also immer ein Glücksfall für jeden Werbetreibenden/Markeninhaber.
In zwei Fällen sind Hypes aber auch negativ zu beurteilen:
1) wenn Leute Hypes ausnutzen wollen, um minderwertige Ware an den Mann zu bringen
Beispiel: Beim IPO-Hype zur Jahrtausendwende wurde jeder Börsengang, der auch im entferntesten mit neuen Technologien zusammenhing, mehrfach überzeichnet.
Selbst Milchmädchen, die nicht einmal eins und eins zusammenzählen konnten, investierten plötzlich in Aktien. Was Unternehemn genau taten, aht eigentlich
niemand mehr interessiert, der Kurs konnte ja nur aufwärtsgehen, weil man immer noch einen Dümmeren fand, der Angst hatte einen großen Trend zu verpassen.
Am Ende dieser Art des Hype kommt dann das böse Erwachen und die wenigen Profiteure lachen sich ins Fäustchen...
2) wenn Hypes eine gute Idee zerstören, weil der Nachfrageboom die Produktionsstrukturen überfordern
Hintergrund: Um aus einer tollen Idee das perfekte Produkt zu machen, benötigt man Zeit, letzte Macken zu beseitigen und mit den Aufgaben zu wachsen. Kein Mensch ist in jeder Funktion gleich gut. Ein kreativer Ideengeber kann so z.B. von der Begeisterung und Nachfrage des Publikums überwältigt werden, dass er keine Zeit mehr findet, seine Idee zu perfektionieren: Plötzlich muss er sich mit Infrastruktur beschäftigen, ein Lager bauen, Lieferanten finden, Mitarbeiter einstellen usw. Stellt Euch das mal bei einem global ausgelösten Hype vor! Die Frage ist dabei, wieviele Fehler die Kunden verzeihen, bevor sie sich enttäuscht abwenden und die Idee als Abzocke nach 1) bewerten.
Beispiel: Nach Bekanntwerden einer Internetseite, auf der man sein eigenes Müsli zusammenstellen konnte, in einer Tageszeitung, haben sich die Bestellungen verzwanzigfacht. Hatte der Verkäufer bisher mit zwei Freunden in seiner Wohnung die paar Bestellungen abgewickelt, mußte er plötzlich Mitarbeiter einstellen, neue Lieferanten finden, um statt Kilo nun Tonnen an Rohstoffen einkaufen zu könnnen und ein Lagerhaus anmieten. Nutzer beklagen sich mittlerweile, dass die Qualität des Müslis stark nachgelassen aht und sie teilweise bis zu zwei Wochen auf ihre Bestellung warten müssen. Wie schade!
Man sieht, ein Hype ist ein zweischneidiges Schwert.
Anscheinend sogar für den Begriff selbst, der Duden definiert "Hype" so: Hype der; -s, -s : 1. [aggressive] Werbung. 2. Trick, Betrug.
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Hypemastas letzter Hype: Weihnachtseinkauf im Sommer (Nordhalbkugel!)
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